Vor zwanzig Jahren kam ich durch den Besuch einer Kunsttherapie Gruppe zurück  zum Malen. Diverse Kunstlehrer an Schulen hatten mir die Lust am Malen gründlich ausgetrieben.  Was als Möglichkeit begann, meine Gefühle auszudrücken und Erfahrungen zu verarbeiten, wurde bald zu einer Leidenschaft. Ich besuchte verschiedene Seminare im Rahmen eines Gasthörer Studiums, um mich mit der Kunstgeschichte zu beschäftigen. Unterschiedliche Techniken und Fertigkeiten wie Zeichnen am Modell, Aquarell und Acrylmalerei erlernte ich in praktischen Seminaren und im Selbststudium. 

Im Jahr 2003 hatte ich meine erste Bilderausstellung. Schon damals war mir die Verbindung unterschiedlicher Kunstrichtungen wichtig. Gedichte und Kurzgeschichten bereicherten meine Gemäldeausstellung. Ich schreibe eigene songs , die ich bei der Vernissage in einem kleinen Konzert selbst vortrug.

Mir ist es wichtig, bestimmte Botschaften und Aussagen durch meine Kunst auszudrücken und zu transportieren. Natürlich hat ein Bild alleine durch seine ästhetische Wirkung seine Berechtigung. Kunst findet immer in einem gesellschaftlichen Rahmen statt, der Rahmenbedingungen setzt. Ich möchte den Bildbetrachter , meine Leser und Zuhörer zum Nachdenken veranlassen.

Eine Bildbetrachtung soll ein Aha-Erlebnis sein, zu dem jeder Mensch seinen spezifischen Zugang finden kann. Wahrnehmung ist immer individuell und subjektiv, genau wie der künstlerische Ausdruck.

Gerade heute ist die Kunst vielleicht die letzte Bastion, die sich an die Gesellschaft richtet, die nicht von bestimmten Lobbygruppen vereinnahmt werden kann. 

Hier finde ich die Freiheit, die im alltäglichem Leben zu stark von Sachzwängen verdrängt wird. In der Kunst kann ich gesellschaftliche Probleme darstellen und entlarven. Genauso wichtig für mich ist die Darstellung meiner Sehnsuchtsorte, meiner Träume und Ideale, um etwas Neues zu entwickeln, Uraltes mit Brandneuem zu verbinden, Bilder aus dem Kollektiven Unbewussten hervor zu tauchen, alte Mythen neu erfahrbar zu machen und Widersprüche sichtbar zu machen.

Dabei kann es nicht nur harmonisch, ästhetisch eingängig und dekorativ zu gehen. 

Jedes Bild stellt mir eine neue Aufgabe, an der ich mich weiterentwickeln möchte und muss. Ich halte nichts davon, eine bestimmte Technik für sich zu adaptieren und dann im Grunde lebenslänglich das gleiche Bild zu malen. Der Inhalt, den ich transportieren möchte, bestimmt die Technik, die ich für erforderlich halte. Daher ist jedes neue Bild auch ein neues Wagnis und kann schon deshalb nicht nach absoluter handwerklicher Perfektion streben.

So trägt meine Kunst immer das Thema Weiterentwicklung und die Erweiterung von Grenzen in sich.